Reihe CineGraph Buch

Katja Uhlenbrok (Redaktion)

MusikSpektakelFilm

Musiktheater und Tanzkultur
im deutschen Film 1922 - 1937

München: edition text + kritik 1998
176 Seiten, DM 34,-- / öS 248,-- / sfr 31,50. ISBN 3-88377-598-3

Rudolf Platte, Max Hansen und Gitta Alpar in DIE - ODER KEINE (R: Carl Froelich, 1932)

Das Buch erkundet die vielfältigen Einflüsse populärer (und klassischer) Musik auf die Entwicklung des deutschen und österreichischen Films besonders der zwanziger und dreißiger Jahre. Die bedeutende Rolle, die die Musik in der Freizeit- und Amüsierkultur spielte - in Revuen, Operetten und Tanzpalästen - erklärt, warum sich auch das Kino die Musikkultur nutzbar machte: nicht nur als dezent illustrierende Begleitmusik, sondern als akustisches oder optisch umgesetztes Spektakel! Die zahlreichen Operettenfilme der Stummfilmzeit (!) und die frühen Tonfilmoperetten mit Kompositionen von Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann sind die bekanntesten, aber nicht die einzigen Beispiele.

Internationale Spezialisten auf dem Grenzgebiet zwischen Film und Populärkultur geben in diesem Band einen Überblick u. a. über die Filmadaptionen klassischer Operettenstoffe und die besondere Bedeutung der Operette für den österreichischen Film. Sie zeichnen die Verbindungslinien des Varietés zu Film und Operette nach und analysieren wenig erforschte Synchronisationstechniken, die zur Stummfilmzeit genutzt wurden, um Musiktheater in Form von Opern-, Operetten- und Singspiel-Filmen mit Live-Gesang in die Kinos zu bringen. Mit Aufsätzen zu den Komponisten der berühmten Ufa-Filmoperetten und dem 'Sängerfilm' widmet sich das Buch dem frühen deutschen Tonfilm. Die Bedeutung der Tanzmusik zwischen Walzer und Swing und die Omnipräsenz legendärer Jazz-Orchester im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre werden ebenso beleuchtet wie die Ausstrahlung von Film-Mode und "Tanzkleidern" auf die Garderobe der Zuschauer/innen. Kurzbiografien zu den wichtigsten Protagonisten und eine Auswahl-Filmografie ergänzen den Band.


Inhalt

  • Katja Uhlenbrok: ... aus dem Geist der Operette. Vorwort
  • Richard Traubner: Operette als Stoff und Anregung. Entwicklungen im Musikfilm 1907 - 1937
  • Francesco Bono: Glücklich ist, wer vergißt … Operette und Film. Analyse einer Beziehung
  • Marko Paysan: »… aus dem Geist des Boulevards«! Zur Physiognomie urbaner Tanzmusik- und Unterhaltungskultur in der Tonfilmoperette
  • Horst Claus: Varieté - Operette - Film. Berührungspunkte und Konkurrenzkampf aus der Sicht des Fachblattes »Der Artist«
  • Michael Wedel: Schizophrene Technik, sinnliches Glück. Die Filmoperette und der synchrone Musikfilm 1914 - 1929
  • Ursula Vossen: Die große Attraktion. Opern- und Operettensänger im deutschsprachigen Tonfilm
  • Viktor Rotthaler: Die Musikalisierung des Kinos. Die Komponisten der Pommer-Produktion
  • Marie-Luise Bolte: Gesungene und getanzte Musik im Film. Über Musikmoden in den 10er, 20er und 30er Jahren
  • Ursula Strate: Kleider machen Stars - Stars machen Kleider. Schnittstellen zwischen Mode, Musik und Film in den 20er und 30er Jahren
  • Singender, klingender Film. Operettenfilme und Filmoperetten 1922 - 1937

Materialien zum gleichnamigen filmhistorischen Kongreß (1997)
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